Veranstaltung: | Stadtparteitag 05./06. September 2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 11. Anträge aus dem Kreisverband |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | AG 60plus |
Eingereicht: | 27.08.2025, 21:28 |
WHO-Projekt Altersfreundliche Stadt
Beschlusstext
Einleitung
Nachdem das WHO-Projekt "Altersfreundliche Stadt Leipzig" im Themenworkshop der
AG 60plus am 05.04.2025 die höchste Priorität erhielt, beantragen wir heute die
offizielle Initiierung des Projekts als zentrale Arbeitsgrundlage für die
zukünftige Stadtentwicklung. Wir sind überzeugt, dass eine klare Initiierung den
Weg für konkrete und erfolgreiche Projekte ebnen kann.
Beschluss (zweiteilig)
1. Die Mitgliederversammlung von Bündnis 90/Die Grünen Leipzig beschließt die
Initiierung des WHO-Projekts "Altersgerechte Stadt" als eine übergreifende und
generationenverbindende Arbeitsgrundlage für die zukünftige Stadtentwicklung in
Leipzig. Die Umsetzung dieses Projekts wird als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
betrachtet.
2. Die Mitgliederversammlung des Stadtparteitages beauftragt die
Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, beim Stadtrat der Stadt Leipzig die
Ausarbeitung eines konkreten Aktionsplans zur altersfreundlichen Stadt Leipzig
zu beantragen und dessen Implementierung voranzutreiben. Ziel dieser Maßnahmen
ist die Beantragung der Aufnahme der Stadt Leipzig in das WHO-Netzwerk „Age-
friendly Cities“ nach einer umfassenden Dialogoffensive unter Einbindung aller
relevanten Behörden und Institutionen.
Begründung
1. Verantwortung im demografischen Wandel Bündnis 90/Die Grünen Leipzig sieht sich in der Verantwortung, sich aktiv den Herausforderungen des demografischen Wandels zu stellen. Der steigende Anteil älterer Menschen in unserer Gesellschaft erfordert eine vorausschauende und nachhaltige Stadtentwicklung, die die Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppe in den Fokus rückt. Mit diesem Antrag zeigen wir, dass wir diese Aufgabe ernst nehmen und bereit sind, zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen.
2. Strategische Positionierung und Vernetzung Die Antragsinitiative zum WHO-Projekt ist eine Aufwertung für Bündnis 90/Die Grünen in Leipzig. Wir sehen darin die vorausschauende Möglichkeit, dieses Programm im Hinblick auf eine Bündnis 90/Die Grünen Kandidatur bei der Oberbürgermeisterwahl 2026 zu positionieren. Zudem soll die Initiative durch die gezielte Einbindung anderer demokratischer Gruppen den Weg für den Antrag freimachen und die internationalen Standards weiterentwickeln.
Als erste Stadt in den neuen Bundesländern hat Leipzig die Möglichkeit, die Aufnahme in das WHO-Netzwerk „Age-friendly Cities“ zu beantragen. Dies stärkt die Wahrnehmung der Bündnis 90/Die Grünen Leipzig als gestaltende Kraft, die sich sozialen Herausforderungen mit innovativen Ideen annimmt.
3. Selbstverpflichtung und inhaltliche Arbeit der AG60plus Die AG60plus hat dem Projekt höchste Priorität eingeräumt. Wir verpflichten uns, inhaltlich an der Ausarbeitung der Begründung mitzuarbeiten. Wir sehen unsere Rolle darin, uns proaktiv am Projekt zu beteiligen und die spezifischen Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren in den Fokus zu rücken. Durch unsere Vernetzung und unser Know-how werden wir eine wichtige Rolle in der Dialogoffensive spielen, die für die Aufnahme in das WHO-Netzwerk unerlässlich ist.
4. Internationaler Standard und Synergieeffekte Das Programm "Age-Friendly-Cities" ist ein anerkannter internationaler Standard, der Leipzigs Weltoffenheit unterstreicht. Bewerbungen und Bemühungen um sportliche und kulturelle Großveranstaltungen in unserer Stadt werden davon proitieren.
Das Programm basiert auf acht eng miteinander verbundenen Themenbereichen, die das Leben in Leipzig insbesondere für ältere Menschen verbessern sollen:
• Außenbereiche und Gebäude: Dazu gehören sichere und barrierefreie öffentliche Räume, Fußwege und Gebäude.
• Verkehr/Mobilität: Ein zugängliches, bezahlbares und sicheres öffentliches Verkehrssystem.
• Wohnen: Verfügbarkeit von bezahlbarem und barrierearmem Wohnraum.
• Soziale Teilhabe: Angebote für soziale, kulturelle und Freizeitmöglichkeiten.
• Respekt und soziale Inklusion: Eine Gesellschaft, die ältere Menschen wertschätzt und ihre aktive Teilnahme fördert.
• Bürgerschaftliches Engagement und Beschäftigung: Möglichkeiten für freiwillige Arbeit und bezahlte Anstellungen.
• Kommunikation und Information: Zeitnah, verständlich und niedrigschwellig.
• Gemeinschaftsunterstützung und Gesundheitsdienste: Gut erreichbare Gesundheits- und Unterstützungsdienste. Dieser systematische Ansatz ermöglicht es uns, eine kohärente und langfristige Vision für die Stadtentwicklung zu verfolgen, anstatt uns auf Einzelmaßnahmen zu beschränken.
5. Konkreter Aktionsplan Der Aktionsplan soll folgende Schritte beinhalten:
• Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse: Erfassung der aktuellen Situation und Identifizierung spezifischer Bedürfnisse aller Altersgruppen in Leipzig.
• Strategieentwicklung und Zieldeinition: Erarbeitung klarer Strategien und Ziele zur Förderung einer altersfreundlichen Umgebung.
• Politische Verankerung und Beschlussfassung: Sicherstellung der politischen Unterstützung und formale Beschlussfassung der notwendigen Maßnahmen im Stadtrat.
• Umsetzung und Monitoring: Implementierung der Maßnahmen und kontinuierliche Überwachung des Fortschritts.
• Kommunikation und Vernetzung: Aktiver Austausch und Aufbau von Kooperationen mit relevanten Akteurinnen und Akteuren sowie der Öffentlichkeit.
Mit der Einreichung dieses Antrags unterstreichen wir unser Engagement für eine inklusive und altersgerechte Stadt, die den demograischen Wandel als Chance begreift. Wir laden alle Mitglieder ein, sich aktiv an der Umsetzung dieses zukunftsweisenden Projekts zu beteiligen.
Praxisbeispiele findet ihr unter https://extranet.who.int/agefriendlyworld/afp/
Änderungsanträge
- Globalalternative: Ä1 (Horst Grummich, Nicht zugelassen)